Die Rolle des aktiven Vermögensmanagements oder die Kunst des Bäckerhandwerks

Wir haben gesehen, was beim Backen eines Kuchens bzw. der Wahl einer geeigneten Anlagestrategie grundsätzlich wichtig ist.

Wenn Sie sich aber den Kopf über den geeigneten Kuchen oder die zu Ihnen passende Strategie sowie die erforderlichen Zutaten nicht (allein) zerbrechen wollen oder sich dies nicht zutrauen (vgl. Männer und Kuchenbacken), empfiehlt es sich, professionellen Rat bei einem unabhängigen Vermögensverwalter einzuholen.

So wie der Bäcker Sie bei der Wahl des Kuchens in Abhängigkeit des Anlasses, des Umfangs oder Geschmacks beraten und die entsprechenden Zutaten besorgen kann, so kann unabhängiges Vermögensmanagements Sie dabei unterstützen, anhand Ihrer Ziele (persönliche Situation), Ihrer Vermögensstruktur sowie Ihrer Risikobereitschaft einen ganzheitlichen Plan auszuarbeiten bzw. eine Anlagestrategie festzulegen.

Soweit so gut! Doch warum die ganze Mühe mit dem strategischen Plan? Stellen Sie sich vor, der Bäcker kauft im Großmarkt Zucker statt dem im Rezept vorgeschriebenen Puderzucker. Der Bäcker wäre kein Bäcker, ohne den Zucker mit geübten Griffen in Puderzucker verwandeln zu können. Doch was, wenn er das Mehl vergisst? Ohne einen Zauberlehrling ginge dann nichts mehr.

Eine Anlagestrategie hilft, grundlegende Fehler zu vermeiden und kann bei sich verändernden Lebensumständen wie höhere Lebenshaltungskosten, Erb-/Todes- und Pflegefall angepasst werden. Der Plan ist also nicht in Stein gemeißelt, hilft aber auf Veränderungen zielgerichtet und bedarfsgerecht zu reagieren.

Die Hauptaufgabe eines strategischen Vermögensverwalters liegt also darin, mit Ihnen einen Plan auszuarbeiten, an diesem festzuhalten und hierzu Rückmeldung von Ihnen einzufordern (vgl. Bauchgefühl) und schließlich diesen anzupassen, wenn sich persönliche Veränderungen grundlegender Natur ergeben.

Natürlich gilt es dann im nächsten Schritt, die ausgearbeitete Strategie mit Leben zu füllen, sich also ins Backvergnügen zu stürzen. Hierbei steht die konkrete Produktauswahl für die festgelegten Anlagesegmente (Aktien, Anleihen, etc.) im Vordergrund. In diesem Punkt können/sollen sich Vermögensverwalter durchaus unterscheiden. So legen manche bspw. im Aktienbereich Wert auf eine breite Ländergewichtung (Deutschland, Europa, Amerika, Japan, Asien, Emerging Markets, etc.). Andere hingegen konzentrieren sich auf aussichtsreiche Einzelaktien und nehmen dabei bewusst in Kauf, dass manche Regionen in der Allokation nicht in Betracht kommen. Entscheidend jedoch sind die Lehren, die aus jeder Anlageentscheidung gezogen werden müssen, um künftig auch in diesem Bereich grobe Fehler zu vermeiden. Ein erfolgreicher Vermögensmanager ist nicht derjenige, der bessere Entscheidungen trifft, sondern einer, der am ehesten bereit ist, seine Entscheidungen zu korrigieren. Weitere Informationen finden Sie auch im Kapitel „Mein Vermögensverwalter“.

Dass auch Vermögensverwaltung nichts anderes als harte Arbeit ist, lässt sich auf der nächsten Seite zum Thema „Realistische Risiko-/Renditeerwartungen“ erkennen.

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